Zusammenlegung und Erweiterung der Mittelschule am Standort Süd, Römerallee 1, 86343 Königsbrunn. Fachplanungsleistungen der Akustischen und Thermischen Bauphysik
Die Stadt Königsbrunn plant die Zusammenlegung und Erweiterung der Mittelschule am Standort Süd, Römerallee 1, 86343 Königsbrunn. Gegenstand der Beauftragung sind Fachplanungsleistungen der Thermischen Bauphysik - Wärmeschutz und Energiebilanzierung, Baufachliche Beratung Bauakustik und Raumakustik, LPH 1-8 in Anlehnung an Anlage 1, Ziffer 1.2 HOAI 2021, bei stufenweiser Beauftragung. Ggf. werden auch verschiedene besondere Leistungen beauftragt. Die genannten Anwendungsbereiche der Bauphysik werden in einem Los zusammengefasst, es werden zwei separate Verträge geschlossen.
Das Bauvorhaben soll als Clusterschule mit Lernlandschaften aufbauend auf einem pädagogischen Raumfunktionsbuch realisiert werden. Der voraussichtliche Raumbedarf liegt bei einer 4- bis 5-züg. Schule für 6 Jahrgangsstufen und 3-zügig für die M-Zug-Klassen. Zusätzlich sind Sonderklassen (Projekt-, Deutschklassen, etc.) vorgesehen. Ziel der Planung ist u.a. eine hohe Flexibilität der Räume nach dem Lernlandschaft-Konzept, die versch. pädagogische Ansätze ermöglicht. Das Projekt ist wirtschaftlich u. nachhaltig umzusetzen, bei gleichzeitig hohem gestalterischem Anspruch. Für die neue Mittelschule wird ein Gesamtkonzept entwickelt. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit m. anderen Planungsbeteiligen (insbes. Objektplanung Gebäude, Tragwerksplanung., HLS- Planung, ELT-Planung und Brandschutzplanung) erforderlich.
Die Auftraggeberin hat sich die Vorgabe gegeben, kommunale Gebäude mindestens im Energieeffizienzstandard 40 zu erstellen. Dies gilt auch für Generalsanierungen. Die neue Mittelschule ist in ihrer Gänze mind. im Energieeffizienzstandard 40 zu errichten.
Das Energieversorgungskonzept soll mit regenerativen Energien umgesetzt werden, insbesondere für die Raumklimatisierung (Wärmeversorgung u. ggf. Kühlung)
Die Auftraggeberin legt großen Wert auf ein innovatives nachhaltiges Lüftungskonzept auf Basis freier (automatisierter) Lüftung. Aufgabe und Ziel dieses Lüftungskonzepts ist es, dass in der Innenraumluft der einzelnen Räume eine Konzentration von Kohlendioxid (CO2) von 1.000 ppm (gem. techn. Regeln f. Arbeitsstätte - ASR A3.6), soweit möglich, unterschritten u. eine angemessene bis gute Innenraumluftqualität mit einer Luftfeuchtigkeit von 30-60% gewährleistet wird. Die Stadt Königsbrunn versucht möglichst auf den Einsatz von mechanischen Lüftungsanlagen zu verzichten. Mechanische Lüftungsanlagen sind nur in Bereichen, die mit freier Lüftung nicht belüftet werden können (Toiletten- u. Küchenlüftungen, gefangene Räume), vorgesehen. Primär sind freie (automatisierte) Lüftungskonzepte, Querlüftungskonzepte, Nachtauskühlungskonzepte ggf. m. Ventilatorunterstützung (hybride Lüftungsanlagen) mit Low-Tech-Ansatz angedacht. Die Auftraggeberin erwartet von der Fachplanung im Bereich Bauphysik diese Konzepte zu unterstützen.
Ggf. können in der Fassade (insb. Südseite) Elemente der Energieversorgung (PV, Solarthermie) integriert werden. Ggf. ist auch eine Bewässerung für Grünfassaden, vor dem Hintergrund der Klimaanpassung, vorgesehen. Aufgrund d. hohen Bedeutung v. nachhaltigem, klimafreundlichem Bauen f. die Stadt Königsbrunn wird ggf. eine Nachhaltigkeits- u. Lebenszyklusbetrachtung mit CO2-Bilanzierung durchgeführt.
Der Rückbau d. bestehenden Schule am Standort Nord ist nicht Teil dieser Beauftragung. Die Schüler d. Standorts Süd werden während der Baumaßnahme an einem anderen Standort unterrichtet. Der zweigeschossige Bestandbau (Baujahr 2005) bedarf einer energetischen Sanierung u. einer Fassadensanierung. Fachlehrsäle u. Verwaltungsräume sind zum größten Teil bereits im Bestand vorhanden, sodass die aktuellen Räume des Bestands nur teilw. umstrukturiert werden müssen. Der Bestandsbau wird durch einen Erweiterungsanbau ergänzt. Die bestehende 2-Feldsporthalle soll um 1 Feld und die dazugehörig. Sanitär- u. Nebenräume erweitert werden. Eine Unterkellerung ist nicht angedacht. Alle Gebäudeteile sind miteinander zu verbinden. Insbes. ist auf die Gewährleistung d. Brandschutzes bei der Verbindung zum Bestand zu achten. Ein Brandschutzplaner wird gesondert beauftragt. Abhängig vom planerischen Konzept d. Objektplaners sind für den Erweiterungsbau ggf. vorgefertigte Elemente, Module, etc. denkbar.
In der 2. Verfahrensstufe wird der Lösungsvorschlag (planer. Konzept) für den Umbau des Bestandgebäudes u. die Erweiterung der Mittelschule samt Sporthalle des Siegers aus dem VgV-Verfahren f. die Objektplanung Gebäude, sowie das pädagogische Raumfunktionsbuch bereitgestellt. Dieser Lösungsvorschlag bildet die Grundlage für die Darlegung der Herangehensweise an die konkrete Planungsaufgabe in der 2. Verfahrensstufe. Dies bedeutet nicht, dass dieser Lösungsvorschlag vollständig od. tlw. realisiert wird. Eine vollständige oder teilw. Überarbeitung in der LPH 2+3 ist nicht ausgeschlossen. Bei diesem Projekt werden Förderungen beantragt. Bei der Fördermittelbeschaffung soll mitgewirkt werden. Bis zur Einreichung des Förderantrags (September 2026) muss der Bauantrag gestellt werden. Zeitschiene: Die Auftragsvergabe und der darauffolgende Projektstart sind bis Ende 2025 angedacht; geplanter Baubeginn: Frühjahr 2028; Fertigstellung: 1. Quartal 2031; späteste Nutzungsaufnahme: Sept. 2031. Hinweis: Die Angebotsphase in der 2. Verfahrensstufe wird verkürzt sein, jedoch mind. 15 Kalendertage betragen. Hinweis: Projektbesprechungen finden in deutscher Sprache statt.