Die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) wurde 1973 auf Bestreben des damaligen Bundesministers der Verteidigung, Helmut Schmidt, unter dem Namen "Hochschule der Bundeswehr München" gegründet. Sie ist eine von zwei Universitäten, die die Bundeswehr zur Ausbildung ihrer Offiziersanwärter und jungen Offiziere hat. Die Universität gehört zum zivilen Organisationsbereich Personal und ist dem Bundesministerium der Verteidigung zugeordnet.
Die UniBw M hat am 11.08.2020 ein neues "Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr" (dtec.bw) gegründet. dtec.bw ist Bestandteil des Konjunkturprogrammes der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19 Krise und wird über das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) mit Forschungsmitteln aus dem Konjunkturprogramm ausgestattet. Das Projekt SHL wird durch dtec.bw gefördert. dtec.bw wird von der Europäischen Union - NextGenerationEU finanziert.
In dem Forschungsprojekt "Smart Health Lab (SHL)" wird innovative Spitzenforschung in der Medizintechnik, der Sensorik, der Datenwissenschaft sowie der Grundlagenforschung zu den medizinischen und psychologischen Mechanismen und der Anwendungsforschung zur Wirksamkeit von Smart Health Technologien angestrebt.
Im Fokus steht dabei derzeit insbesondere die Forschung für den militärischen Bereich: die Digitalisierung der Bundeswehr, Aus- und Weiterbildung, Einsatzvorbereitung und die Prävention psychischer Störungen. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse lassen sich in den zivilen Anwendungskontext übertragen und fördern somit die zivil-militärische Zusammenarbeit.
Die bisherigen Projekte, die im Rahmen des dtec.bw-Projektes durchgeführt wurden, legten ihren Schwerpunkt auf den Stress bei Einsätzen zur medizinischen Erstversorgung von verwundeten Soldaten und integrierten eine Patientensimulation. Damit hatten die Serious Games einen sehr fokussierten Bereich abgedeckt, in dem diese Serious Games ihren Mehrwert deutlich zeigen konnten.
Die UniBw M beabsichtigt nun die Entwicklung einer immersiven, adaptiven VR-Trainingssimulation zur Vorbereitung von Soldaten auf generellere Einsatzszenarien unter Stressbedingungen. Die VR-Trainingssimulation richtet sich an militärische Ausbildungs- bzw. Forschungseinrichtungen mit Fokus auf stressadaptive Trainingssysteme mit der Zielgruppe Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.
Ziel der VR-Trainingssimulation ist es, durch das Erleben bestimmter Trainingssituationen eine realistische Einsatzvorbereitung und das Erleben von Stress in einem geschützten Rahmen zu erreichen. Das Ziel für den Spieler ist es, trotz steigender Herausforderungen im Spiel (skalierbare Stressoren) für eine bestimmte Zeit unentdeckt und am Leben zu bleiben.
Auftragsgegenstand ist die Entwicklung einer immersiven, adaptiven VR-Trainingssimulation (VR-TrainSim) zur Vorbereitung von Soldaten auf generellere Einsatzszenarien unter Stressbedingungen.
Der Auftragnehmer muss insbesondere folgende Leistungen erbringen:
- Entwicklung einer immersiven, adaptiven VR-Trainingssimulation, die der Vorbereitung von Soldaten auf Einsatzszenarien unter Stressbedingungen dient;
- Realisierung von bis zu drei Einsatzszenarien;
- Realisierung der VR-Trainingssimulation in der neusten Version der Unreal Engine als Multiplayer-Spiel;
- Integration ausgewählter Sensorik sowie einer Geruchsstoffpumpe;
- Beschaffung und Einrichtung der nötigen Hardware zur Realisierung des VR-TrainSim als mobiles System, das schnell auf- und abgebaut sowie leicht transportiert werden kann.
Der UniBw M steht für die Entwicklung einer immersiven, adaptiven VR-Trainingssimulation insgesamt ein Budget in Höhe von EUR 300.000,00 (netto) zur Verfügung.
Die UniBw M behält sich vor, Angebote, die diesen Kostenrahmen überschreiten, vom Vergabeverfahren auszuschließen sowie das Verfahren aufzuheben, sollten ausschließlich Angebote oberhalb des Kostenrahmens eingehen.
Die UniBw M behält sich vor, ihre derzeitigen Anforderungen und Zielvorstellungen im Hinblick auf den Auftragsgegenstand im Verlauf des Verhandlungsverfahrens weiter zu präzisieren, zu ergänzen und in einzelnen Punkten aufzuheben.
Einzelheiten ergeben sich aus den Vergabeunterlagen, insbesondere der Leistungsbeschreibung. Die Vergabeunterlagen stellt der Auftraggeber gemäß § 22 Abs. 5 VSVgV den geeigneten Unternehmen zur Verfügung, die er anhand der Auswahlkriterien ausgewählt hat.