Am südlichen Ende der Schäfflestraße im Frankfurter Stadtteil Riederwald befindet sich das Gebäudeensemble aus der Philippuskirche mit dem Kinder- und Familienzentrum Philippus sowie weiteren Gemeinde- und Wohnnutzungen. Das Anfang der 1960er Jahre errichtete Kirchengebäude ist seit Ende 2023 geschlossen, da die Dachkonstruktion als einsturzgefährdet gilt.
Der Evangelische Regionalverband Frankfurt am Main und Offenbach hat sich infolgedessen sowie aufgrund weiterführender Überlegungen entschlossen, anstelle der Kirche sowie der weiteren Bestandsgebäude auf dem Grundstück eine neue sechsgruppige Kindertagesstätte mit angeschlossenem Familienzentrum zu errichten. Die Bestandsgebäude sollen nach sorgfältiger Prüfung aufgrund konstruktiver Mängel und weiterer schwerwiegender Gründe zurückgebaut werden.
Die zur Verfügung stehende Fläche ist bei kompakter Anordnung größer als für die Bedarfe von Kindertagesstätte/Familienzentrum erforderlich. Die nicht benötige Fläche soll so geschnitten sein, dass sie aus den vorhandenen Parzellen herausgeteilt und zur Errichtung eines Wohngebäudes genutzt werden kann.
Kindertagesstätte mit Familienzentrum:
Die geplante Kindertagesstätte umfasst eine Krabbelstube (u3) mit 11 Kindern, einen Kindergarten (ü3) mit 3 Gruppen je 21 Kinder (zusammen 63 Kinder) sowie einen Hort mit 2 Gruppen je 20 Kindern (zusammen 40 Kinder). Insgesamt sollen in der Einrichtung damit 114 Kinder betreut werden. Das Familienzentrum umfasst ein Familiencafé, einen Betreuungsraum, einen Kursraum sowie einen Beratungsraum der auch als Büro genutzt wird. Das Raumprogramm mit ergänzenden Erläuterungen ist nebenstehend zur Orientierung abgebildet.
Die Kindertagesstätte mit Familienzentrum soll maximal zwei Geschosse umfassen; auch im Sinne einer leichten Beaufsichtigung aller Bereiche. Gegebenfalls können Räume, die nicht der Kinderbetreuung dienen, auch in einem 2. OG untergebracht werden, beispielsweise das Familienzentrum. Der Haupteingang soll adressbildend nach Norden in Richtung des Cäcilie-Breckheimer-Platzes bzw. der Raiffeisenstraße angeordnet werden. Der Neubau soll eine ähnliche städtebauliche Wirkung zum Platz und zur Straße entfalten wie die zurückzubauende Kirche.
Außenspielflächen:
Die Außenspielflächen sollen den Gruppenräume möglichst unmittelbar zugeordnet sein. Diese sollen im Sinne einer leichten Beaufsichtigung möglichst zusammenhängend und übersichtlich angeordnet werden. Die Größe der Außenspielflächen soll innerhalb des im tabellarischen Raumprogramm genannten Bereichs liegen. Die von der Stadt Frankfurt am Main gepachtete Freifläche im Südwesten des Bearbeitungsgebiets kann darauf angerechnet werden.
Wohngebäude für Sonderwohnformen:
Aufgrund der Festsetzung des Bebauungsplans als "Baugrundstücke für den Gemeinbedarf" werden hier voraussichtlich Sonderwohnformen entwickelt. Das städtebauliche Konzept soll das Ensemble aus Kindertagesstätte mit Familienzentrum und Wohnungsbau umfassen. Inwieweit die Gebäude unter Wahrung der Abstandsflächen baulich getrennt oder zusammengefasst als geschlossene Bebauung vorgeschlagen werden, kann konzeptabhängig vorgeschlagen werden.
Der Evangelische Regionalverband erwartet insbesondere Aussagen zur städtebaulichen Anordnung der nachfolgend beschriebenen Gebäude- und Nutzungsbereiche innerhalb des Bearbeitungsgebiets. Wichtig ist insbesondere die Ausprägung einer angemessenen städtebaulichen Geste als räumlicher Abschluss der Schäfflestraße sowie in Bezug auf den Cäcilie-Breckheimer-Platz und den gegenüberliegenden Marie-Jucharcz-Platz.
Ebenfalls von hoher Bedeutung ist eine kompakte Anordnung der Kindertagesstätte mit Familienzentrum, die einen hohen Anteil an übersichtlichen und gut nutzbaren Spiel- und Freiflächen bewahrt. Zugleich soll ein angemessen großer und gut geeigneter Grundstücksteil zur Errichtung eines Wohnungsbaus verbleiben.
Zu beachten ist jedoch, dass die bauliche Entwicklung der unterschiedlichen Nutzungen zeitlich getrennt voneinander stattfinden muss: Die Baukörper sind darum so anzuordnen, dass die Kindertagesstätte bereits gebaut und betrieben werden kann, während die Wohnnutzungen im bestehenden Pfarrhaus noch bestehen.
Summe Nutzungsflächen KiTa: 820 qm (siehe Raumprogramm).