Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Koblenz mbH (WFG) ist die Eigentümerin des Grundstücks in der Ludwig-Erhard-Straße 5 in 56073 Koblenz. Es besteht aus den Flurstücken 61/17, 45/31, 45/33 und 61/20 im Flur Nr. 6 mit einer Gesamtfläche von 8.195 m². Das hierauf befindliche Bürogebäude wurde im Jahr 2002 fertiggestellt und weist eine Nettogrundfläche von 4.514m² auf.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) beabsichtigt das Grundstück im Zeitraum bis zur Fertigstellung der Leistungsphase 4 zu erwerben. Dementsprechend ist der Auftraggeber berechtigt durch einseitige Erklärung gegenüber dem Auftragnehmer alle Rechte und Pflichten aus diesem Vertrag auf die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zu übertragen. Der Auftragnehmer stimmt dieser Vertragsübertragung bereits vorab zu.
Die WFG und die BIMA entwickeln gemeinsam eine Planung für die zukünftige Unterbringung eines Laborgebäudes der Bundesanstalt für Gewässerkunde in der Liegenschaft.
Im Jahr 2023 wurde eine vertiefte Machbarkeitsstudie durch das Büro von Canal zum Umbau und zur Erweiterung des Gebäudes als Laborgebäude erstellt. Sie geht davon aus, dass das Bestandsgebäude neu geordnet wird und im Übrigen ein Anbau an den südlichen Flügel sowie eine beheizte Halle errichtet wird. Die Kostenschätzung aus dem Jahr 2023 geht von Kosten der KG 200,300 und 400 von 14.612.000 EUR (netto) aus.
Das Projekt ist unter Anwendung des Building Information Modeling (der BIM-Methodik) - in dem BIM-Anwendungsumfang nach den Vorgaben des Auftraggebers gem. AIA - und dem Muster BAP umzusetzen.
Im vorliegenden Projekt ist die Anwendung der "Richtlinie für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes" (RBBau) - insbesondere in der aktuellen Fassung ("Neue RBBau") - verbindlich vorgesehen.
Die Kosten der Maßnahme (netto) werden erwartet:
KG 200 - Vorbereitende Maßnahmen - 749.708 EUR;
KG 300 - Bauwerk - Baukonstruktion - 8.996.496 EUR;
KG 400 - Bauwerk - Technische Anlagen - 5.997.665 EUR;
KG 410 - Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen - 479.813 EUR;
KG 420 - Wärmeversorgungsanlagen - 719.720 EUR;
KG 430 - Raumlufttechnische Anlagen 2.219.136 EUR;
KG 440 - Elektrische Anlagen - 899.650 EUR;
KG 450 - Kommunikationsanlagen - 299.883 EUR;
KG 460 - Förderanlagen - 119.953 EUR;
KG 470 - Nutzungsspezifische Anlagen - 1.079.580 EUR;
KG 480 - Gebäude - und Anlageautomation - 179.930 EUR;
KG 500 - Außenanlage - 1.303.840 EUR.
Die spätere Nutzung des Gebäudes erfolgt durch einen öffentlichen Nutzer des Bundes. Die Räume sind insofern barrierefrei und den Vorschriften der DGUV, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, herzustellen.
Die Leistungen werden ausgeschrieben in:
Los 1 - Objektplanungsleistungen für Gebäude nach § 34 HOAI sowie Leistungen der Freianlagenplanung nach § 39 HOAI, jeweils in den Leistungsphasen 1-9
Los 2 - Planungsleistungen der Technischen Ausrüstung in den Leistungsphasen 1-9 nach § 55 HOAI
Los 3 - Planungsleistungen für Labortechnik in den Leistungsphasen 1-9 nach § 55 HOAI
Los 4 - Leistungen der Tragwerksplanung in den Leistungsphasen 1-6 nach § 51 HOAI
Die vorhandene Machbarkeitsstudie ist keine zwingende Grundlage der Planung. Sie kann aber durchaus als Variante für eine mögliche Lösung dienen, die gegebenenfalls aber noch planerisch zu vertiefen ist. Es besteht ein Raumprogramm entsprechend der Vorgaben von BMF, dessen Einhaltung zwingend erforderlich ist. Planerisches Ziel ist es diesen Raumbedarf im vorhandenen Gebäude und unter Berücksichtigung einer Erweiterung zu decken und hierbei eine Raumanordnung zu planen, die sich am Ablaufkonzept des labortechnischen Arbeitsablaufs orientieren. Ziel ist es insoweit ein modernes und betriebsoptimiertes Laborgebäude zu entwickeln. Im Rahmen dieser Planung ist der Leitfaden der BIMA "Barrierefreiheit" zu berücksichtigen. In der Planung muss geprüft werden, inwiefern im Bestandsgebäude eine Barrierefreiheit umgesetzt werden kann. Dafür muss der Leitfaden Barrierefreiheit in Abstimmung mit dem Nutzer und dessen Schwerbehindertenvertretung berücksichtigt werden. Eine die BNB- Zertifizierung LN 2020 für das Gebäude ist vorzusehen. Das Gebäude muss gemäß EGB55 ausgeführt werden. In energetischer Hinsicht ist insbesondere das Thema der Wärmerückgewinnung der Prozesswärme zu berücksichtigen.
Des Weiteren sind die Verbindlichen Vorgaben für Verwaltungsratsvorlagen zu Bauprojekten der Sparte FM sowie Qualitäts-Checkliste für VR-Vorlagen zu Bauprojekten zu berücksichtigen und einzuhalten.
Leistungszeit:
Abschluss der Leistungsphase 3: 1. Quartal 2027
Baubeginn: Ende des 3. Quartals 2027
Bezugsfertige Fertigstellung (Inbetriebnahme): Anfang 2. Quartal 2029
Eine stufenweise Beauftragung ist vorgesehen. Es sollen zunächst die Leistungsphasen 1-2, Leistungsphasen 3-4 und anschließend die Leistungsphasen 5-9 beauftragt werden, im Los 4 anschließend die Leistungsphasen 5-6. Auf eine Weiterbeauftragung besteht kein Rechtsanspruch.
Bezüglich der Beschreibung der Leistung orientiert sich die Auftraggeberin an den Leistungsbildern der HOAI 2021. Näheres regelt der Vertrag. Die BIM-spezifischen Grundleistungen und spezifischen Leistungspflichten ergeben sich aus den vereinbarten BIM-Anforderungen.