Die Burghof-Klinik betreibt als Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Einrichtungen zur Behandlung psychischer Erkrankungen mit psychotherapeutischem Schwerpunkt in
Rinteln, Stadthagen und Aerzen. Mit ihrem breiten Leistungsspektrum bietet die Klinik stationäre,
teilstationäre und ambulante Versorgung psychisch Erkrankter alter Altersgruppen an den
verschiedenen Standorten an.
Laut Nds. Krankenhausplan 2020 verfügt die Klinik über 182 stationäre Planbetten und 60 teilstationäre
Platze in den Fachgebieten Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie. Die psychosomatischen Betten sind vollständig am Standort "Burg", dem historischen
Stammhaus der Klinik, in der Innenstadt von Rinteln verortet.
In einem umfangreichen Konversationsprojekt wird das Hauptgebäude des ehemaligen somatischen
Kreiskrankenhauses in ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychosomatik umgewandelt. Mit der
Realisierung des Förderantrages wird die Zielplanung vollständig umgesetzt. Das ambulante,
teilstationäre und stationäre Versorgungsangebot der psychiatrischen Abteilung werden an einem
Standort zusammengeführt. Die nahtlosen Übergänge in zusammenhängender baulicher Struktur
zwischen dem ambulanten, teilstationären und stationären Sektor sollen eine Entlastung des
stationären Bereichs ermöglichen. Funktionale und betriebsorganisatorische Defizite bedingt durch die
Verteilung auf mehrere Standorte sollen behoben werden, insbesondere in Bezug auf die Verlegung
von Patienten, die flexiblen Einsatzmöglichkeiten des Personals und die Zusammenstellung der
Therapiegruppen.
Die Zusammenführung der psychiatrischen Betten und der dazugehörigen Therapie- und
Behandlungsbereiche an einem Standort bildet die strukturelle und bauliche Voraussetzung, um
prozess-optimierte, wirtschaftliche Betriebsablaufe und damit auch eine bessere Versorgung für die
Patienten zu schaffen. Eine Doppelvorhaltung von Funktionen und Infrastruktur an den verschiedenen
Standorten soll vermieden werden.Seite 2 von 13
Die baulichen Strukturen des KKH Rinteln müssen den Anforderungen an ein modernes
Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik angepasst werden. Gleichzeitig
wird das Krankenhaus als Konversationsprojekt einer nachhaltigen Anschlussverwertung zugeführt.
Für den beantragten Maßnahmenumfang werden Dreiviertel der Fläche des ehemaligen Kreiskrankenhauses Rinteln dem Bedarf entsprechend umgebaut. Das Planungskonzept sieht vor, die
Umbaumaßnahmen unter weitestgehender Mitnutzung und Verwertung der bestehenden
Gebäudesubstanz durchzufuhren. In Bereichen des nachträglich angefügten Funktionstraktes
(Nordflügel) sind weitreichende Anpassungen der baulichen Struktur notwendig. Die ehemaligen Pflegebereiche im ersten und zweiten Obergeschoss werden hingegen weiterhin zur Patientenpflege genutzt.
Diese Ebenen sind strukturell vorangelegt.
Die Maßnahme umfasst das Funktionsspektrum der DIN 13 080 nach Maßgabe des im Vorfeld dem
Grunde nach abgestimmten und planungsbegleitend fortgeschriebenen Raum- und
Funktionsprogramms. Weitere Informationen können den Fördermittelunterlagen entnommen werden. Diese werden in der
Angebotsphase zur Verfügung gestellt.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen liegt ein Förderbescheid sowie ein
baufachlicher Prüfbericht vor, der die beantragten Gesamtkosten in Höhe von 24 Mio. EUR und die
voraussichtlich förderungsfähigen Baukosten in Höhe von 19 Mio. EUR ausweist. Die Baugenehmigung
wurde bereits erteilt.
Darüber hinaus existiert ein Energiekonzept, welches jedoch im Hinblick auf die wirtschaftliche
Umsetzung noch weiterentwickelt werden muss. Die aktuelle Planung sieht eine Vorlauftemperatur von
70 °C vor, was den effizienten Betrieb des geplanten Systems einschränkt. Daher ist es erforderlich,
das bestehende Konzept im weiteren Projektverlauf zu plausibilisieren und gegebenenfalls anzupassen,
um eine wirtschaftliche, funktionale und nachhaltige Umsetzung zu gewährleisten.
Zudem soll im Rahmen des Projekts das Gebäude auch unter dem Aspekt einer ganzheitlichen
Betrachtung weiterentwickelt werden. Dabei fließen zusätzliche Umbaubereiche ein, die zwar aktuell
nicht zum beantragten Maßnahmenumfang gehören, jedoch aus funktionaler, wirtschaftlicher und
energetischer Sicht eine hohe Relevanz für die Gesamtkonzeption aufweisen. Dies betrifft insbesondere:
- Integration des 3. Obergeschosses (Zentralbereich, Nord- und Ostflügel)
- Sanierung des Küchenbereichs, insbesondere im Hinblick auf die technische Ausrüstung
- Energetische Optimierung der Gebäudehülle, einschließlich der obersten Geschossdecke.
Ziel ist es, bereits jetzt die planerischen Grundlagen für eine spätere Integration zu schaffen. Die
Berücksichtigung der Maßnahmenerweiterung befindet sich zurzeit in Klärung mit dem
Fördermittelgeber. Darüber hinaus erfolgt die Umsetzung der Maßnahme im laufenden Betrieb, was
sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung besondere Anforderungen an Koordination,
Bauablauf und Sicherheitsvorkehrungen stellt. Diese Rahmenbedingungen sind bei sämtlichen
Maßnahmenbestandteilen zu berücksichtigen und fließen in die Planung kontinuierlich mit ein.