Der zum Teil (südlicher Gebäudetrakt) denkmalgeschützte "Alte Wirt" in Rohrbach soll instandgesetzt und wieder als Gastwirtschaft mit Saal genutzt werden. Der "Alte Wirt" in seiner bisherigen Nutzung ist ein teilunterkellerter, zweigeschossiger Mauerwerksbau mit Satteldach. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt von der Ostseite aus durch einen Querflur. In der Südostecke des Erdgeschosses befindet sich die große Gaststube, in der Südwestecke die Küche. Nördlich des Querflures liegen Nebenzimmer, WC-Anlagen und Wirtschaftsräume. Im Obergeschoss wurde die ursprüngliche Baustruktur weitgehend verändert. Die bauzeitlichen Querwände wurden für einen weiteren Gastraum (Vereinszimmer) teilweise entfernt. Im südlichen Teil des Obergeschosses war zuletzt eine Wohnung untergebracht. Den nördlichen Teil in der Erweiterung nimmt ein Festsaal ein. Das Gasthaus ist seit ein paar Jahren geschlossen und unbenutzt. Das Inventar wurde mittlerweile weitestgehend entfernt. Zudem fanden in der Zwischenzeit kleinere Bauwerksöffnungen bzw. Rückbauten statt.
Erklärtes Ziel der Gemeine Rohrbach ist es, an die ehemalige Nutzung des Alten Wirtes als Gastronomie, Veranstaltungsort und Begegnungsstätte für die Bürger und Vereine der Gemeinde anzuknüpfen. Dabei soll die Raumgeometrie, die Erschließung und das Angebot andienende Funktionen den aktuellen Bedürfnissen angepasst und den Anforderungen aus Barrierefreiheit, dem Brandschutz, der Arbeitsstättenverordnung sowie der Gaststättenverordnung Rechnung getragen werden. Zur Vorprüfung dieses Ziels wurde im Vorfeld eine Machbarkeitsstudie einschließlich einer statischkonstruktiven Voruntersuchung (Anlage 11) sowie eine bauhistorische Untersuchung (Anlage 12) in Auftrag gegeben. Ein Vorschlag für ein künftiges Nutzungskonzept inklusive Raumprogramm wurde erarbeitet.
Kellergeschoss:
Das Kellergeschoss wird auch zukünftig keine Aufenthaltsräume beherbergen. Die Flächen werden nicht beheizt, die anzutreffende Feuchtigkeit soll reguliert, eine weitere Schädigung des Mauerwerks soll vermieden werden. Hausanschlüsse werden weiterhin über den Keller in das Gebäude gelangen. Der Keller wird mit einer Brandschutztür vom Mittelflur im EG getrennt. Die Kellertreppe wird erneuert, die geschädigte Kellerdecke im westlichen Erschließungsbereich wird erneuert.
Erdgeschoss:
Das ebenerdige Geschoss wird wieder zentraler gastronomischer Ort und Erschließung für die übrigen Etagen. Der vorhandene Gastraum im Südteil wird um die derzeitige Küchenfläche nach Westen erweitert und bietet damit Platz für ca. 52 Besucher. Die Küchenflächen mit zugehörigem Lager, Kühlung und Technikraum wandern in den nördlichen Gebäudeteil, das separate Gastzimmer wird dafür aufgegeben. Weiterhin werden die Sanitärräume an die modernen Bedürfnisse angepasst und räumlich neu konzipiert. Ein barrierefreies WC findet ebenso Platz wie ein Sanitärraum für das Personal. Die Lage der Treppe in das Obergeschoss knüpft an die historische einläufige Erschließung an, die neuzeitliche viertelgewendelte Treppe wird zurückgebaut. Angelagert an den Flez wird der neue Personenaufzug angeordnet, welcher das Erdgeschoss mit dem Saal und der Vereinsnutzung im Obergeschoss auch für mobilitätseingeschränke Besucher verbindet.
Obergeschoss:
Der Saal mit Bühnenfläche im nördlichen Gebäudeteil soll räumlich unverändert weiter betrieben werden und wird ca. 94 Sitzplätze bereithalten. Dieser soll in seiner künftigen Nutzungsfunktion als ein "Bürgersaal" fungieren. Angelagert an den Saal wird ein Foyer die Möglichkeit bieten, im Veranstaltungsfall Begegnungsraum zu bieten und den Ausschank von Getränken zu ermöglichen. Die südliche Geschosszone wird neu geordnet, die jüngere Raumaufteilung wird aufgegeben. Stattdessen wird in der südöstlichen Gebäudeecke ein großzügiges Vereinszimmer etabliert, eine ausreichende Zahl von Sanitäreinrichtungen in der südwestlichen Geschosszone runden das Angebot ab. Neben der barrierefreien Erschließung durch den Personenaufzug wird auf den Höhensprung zwischen der nördlichen und südlichen Gebäudehälfte mit dem Einbau von flachen, rollstuhlgerechten Rampen im Fußbodenaufbau reagiert. Der Zugang in den Saal erfolgt nun über das zentrale, neu gestaltete Treppenhaus. Die Treppe vor der westlichen Außenwand wird aufgegeben und durch eine neue, untergeordnete Außentreppe ersetzt.
Dachgeschoss:
Die ehemals ausgebauten Kammern im südlichen Dach werden aufgegeben, der Dachraum wird freigestellt und bietet keine Aufenthaltsräume mehr. Auch die ehemals innenliegende Empore der Saalnutzung wird nicht weiter betrieben und zu Gunsten von Lager und Technikflächen neu bespielt. Damit benötigt dieses Geschoss keinen zweiten Rettungsweg. Die thermische Hüllfläche stellt zukünftig die Zerrbalkenlage bzw. die Decke über dem Obergeschoss dar.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Machbarkeitsstudie (Anlage 11) sowie der bauhistorischen Untersuchung (Anlage 12). Im Rahmen der Objektplanung Gebäude ist ein besonderes Augenmerk auf die zeitnahe und enge Abstimmung mit den weiteren Fachplanern, der Baugenehmigungsbehörde, dem Denkmalschutz sowie der Städtebauförderung zu legen.