Der Auftraggeber ist die Donau-Iller-Nahverkehrsverbund GmbH (DING) mit Sitz in Ulm. Seit dem 1. Januar 1998 koordiniert DING als Verkehrsverbund den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Alb-Donau-Kreis, Landkreis Biberach, Landkreis Neu-Ulm sowie in den Städten Ulm und Neu-Ulm. Seit 2024 agiert DING als Aufgabenträgerverbund in der Rechtsform einer GmbH mit ausschließlich öffentlichen Gesellschaftern und koordiniert im Auftrag von 11 Stadt- und Landkreisen (Cluster Tübingen+) die Einführung von automatischen Fahrgastzählsystemen entsprechend den Anforderungen des Landes Baden-Württemberg. Das Cluster Tübingen+ setzt sich zusammen aus allen Stadt- und Landkreisen des Regierungsbezirks Tübingen und den Landkreisen Freudenstadt und Heidenheim. Rahmenvereinbarungen, die aus der dieser Markterkundung zugrunde liegenden Ausschreibung entstehen, können von den vertretenen Aufgabenträgern (z. B. Städte und Landkreise) sowie den Verkehrsunternehmen im Cluster abgerufen und genutzt werden.
Allgemeine BeschreibungDer Auftraggeber beabsichtigt die Einführung eines bordrechnergesteuerten automatischen Fahrgastzählsystems (AFZS) für einen Teil der im Cluster Tübingen+ eingesetzten Busse. Hintergrund ist die Verpflichtung zur Bereitstellung verlässlicher Fahrgastzähldaten gegenüber dem Land Baden-Württemberg.Ab dem Jahr 2026 sollen schrittweise ca. 300 Fahrzeuge mit einem AFZS ausgestattet werden. In den Fahrzeugen sind bereits Bordrechner des Herstellers INIT vorhanden. Das geplante AFZS muss vollständig mit diesen kompatibel sein und über standardisierte Schnittstellen (z. B. IBIS-IP, VDV 435, VDV 457-2) eine zuverlässige Datenübertragung gewährleisten.Neben der Ausschreibung des bordrechnergesteuerten Systems beabsichtigt das Cluster auch noch eine gesonderte Ausschreibung für autarke Zählsysteme und eine für ein Hintergrundsystem zur Auswertung der Zähldaten. Diese Ausschreibungen sind jedoch nicht Gegenstand dieser Markterkundung. Mit dieser Markterkundung sollen Informationen über am Markt verfügbare Systeme, deren Integration in bestehende Infrastruktur sowie deren Betriebs- und Servicekonzepte eingeholt werden. Die Ergebnisse dienen ausschließlich der Vorbereitung einer europaweiten Ausschreibung.Es handelt sich um eine unverbindliche Markterkundung. Angebote sind nicht abzugeben.
Beschreibung der BeschaffungGeplant ist die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme eines AFZS für ca. 300 Busse sowie die laufende Betreuung, Wartung und Zertifizierung.Technische Anforderungen- Einsatz geeigneter Sensorik (z. B. Time-of-Flight-Technologie) zur präzisen Erfassung der einsteigenden und aussteigenden Fahrgäste pro Halt an allen Türen von Klein-, Solo- und Gelenkbussen.- Robuste Bauweise, EMV-Konformität, CE-Kennzeichnung, notwendige Genehmigungen.- Steuerung über den vorhandenen INIT-Bordrechner, Datenübertragung nach jedem Halt.- Schnittstellenfähigkeit zu Hintergrundsystemen (technisches HGS und statistische Auswertungssoftware).- Lieferung, Einbau, Inbetriebnahme, Abnahme, Zertifizierung gemäß Vorgaben des Landes Baden-Württemberg.- Laufende Wartung, Service, Ersatzteilversorgung, Fehlererkennung, Datenschutz und IT-Sicherheit.- Durchführung Full-Service-Modelle (Gesamtverantwortung durch den Anbieter).Projektumfeld- Ausstattung von ca. 300 Fahrzeugen ab 2026.- Abschluss eines Rahmenvertrags, dessen Abrufe durch Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen erfolgen können.Ziel ist es, die Marktsituation, technische Optionen, mögliche Kostenrahmen sowie bewährte Betriebs- und Servicekonzepte zu sondieren.
Die Liefer- und Dienstleistungen werden vor Ort bei den jeweiligen Bedarfsträgern zu erfüllen sein.
Diese Markterkundung erfolgt gemäß § 28 VgV. Sie dient ausschließlich der Vorbereitung einer europaweiten Ausschreibung.Fragen an die Marktteilnehmer1. Ist das beschriebene AFZS unabhängig vom Bordrechnerhersteller technisch realisierbar (Einbau, Abnahme, Zertifizierung)?2. Welche Teilleistungen können Sie eigenständig erbringen? Wo ist eine Mitwirkung des Bordrechnerherstellers erforderlich? Können die von Ihnen nicht zu erbringenden Leistungsbestandteile durch den Bordrechnerhersteller als Nachunternehmer oder in Form einer Bietergemeinschaft erbracht werden?3. Welche Risiken bestehen bei der Integration in bestehende Systeme und deren Zertifizierung (technisch, organisatorisch, rechtlich)?4. Welche Lizenz- und Preismodelle bestehen (Hardware, Einbau, Schnittstellen , laufender Betrieb, Service)?5. Welche Referenzen mit vergleichbarer Konstellation existieren (Vergleichsprojekte , Fahrzeuganzahl, eingesetzte Technologien)?6. Welche Service- und Wartungskonzepte können Sie anbieten (Reaktionszeiten, Ersatzteilbevorratung, Support)?7. Welche Maßnahmen setzen Sie zur Gewährleistung von Datenschutz und IT-Sicherheit um?8. Ist eine erfolgreiche Abnahme und Zertifizierung (und die Gesamtverantwortung eines Anbieters) auch dann gewährleistet, wenn unterschiedliche Anbieter einzelne Leistungsbestandteile erbringen (z. B. Sensorik, Bordrechnerintegration, Software)? Welche Risiken bestehen hierbei?Freiwillige Angaben- Sofern möglich, bitten wir um unverbindliche Preisinformationen zur groben Einordnung der einmaligen Kosten für die Hardware (inkl. Einbau, Abnahme, Schnittstellen und Lizenzen etc.) und der laufenden Kosten (insbesondere des Full-Service Vertrages mit Übernahme der Gesamtverantwortung). Eine detaillierte Kalkulation ist ausdrücklich nicht erforderlich.RückmeldungDer Auftraggeber freut sich über eine rege Beteiligung an der Markterkundung. Sollten Sie Interesse an der Mitwirkung haben, freuen wir uns über die Beantwortung der vorstehenden Fragen bis spätestens zum 22.09.2025.Bitte richten Sie Ihre Rückmeldung in Textform per E-Mail an: vergabestelle@bbt-kanzlei.de Eine Vergütung für die Beantwortung der Fragen erfolgt nicht.TransparenzDer Auftraggeber beabsichtigt, die gewonnenen Informationen zur Optimierung der Ausschreibungsstrategie und zur Minimierung potenzieller Risiken im Projektverlauf zu nutzen. Eine transparente und detaillierte Rückmeldung wird sehr geschätzt.Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich hier lediglich um eine Markterkundung handelt und KEIN Angebot abzugeben ist.