Die SBO Sericebetriebe Oberhausen (im Folgenden: "die Auftraggeberin") beabsichtigt, den Neubau der 6-zügigen Gesamtschule Knappenstraße in Oberhausen zu beauftragen. Die Gesamtschule wird für 1.344 Schülerinnen und Schüler (SuS) an der Knappenstraße in Alt-Oberhausen gebaut. Der Neubau soll im Stadtteil zur quartierstiftenden Identifikation beitragen. Das Grundstück hat einen großen Baumbestand, der in wesentlichen Teilen erhalten werden soll. Die Bebauung in der Umgebung ist heterogen, entlang der Knappenstraße wird sie im Wesentlichen durch Geschosswohnungsbau geprägt.
Die Gesamtschule besteht aus insgesamt vier Bauteilen:
Bauteil 1 mit Foyer, Aula und Mensa im EG. Hier sind auch die Küche sowie die Lehrküchen untergebracht, sowie der Musikbereich. Im UG befinden sich Technikräume sowie die Tiefgarage mit 77 Stellplätzen
Bauteil 1A (1.und 2.OG): Hier findet sich die Sek II für 264 SuS, ein Bistro für 280 Personen sowie ein dezentraler Lehrerbereich
Bauteil 1B (1.OG): zentrale Verwaltung
Bauteil 2 mit zwei übereinander liegenden Dreifach-Sporthallen, den Umkleiden sowie weiteren Räumen im Sportbereich wie Ergotherapie, Gymnastik etc.
Bauteil 3: Fachcluster mit Werkräumen und Kunsträumen im EG, den NW-Räumen im 1.OG und IT-Räumen und Klausurraum im 2.OG
Bauteil 4: Sek I mit großen Jahrgangsclustern für jeweils 180 SuS und jeweils zwei Jahrgängen zugeordneten dezentralen Lehrerbereichen.
Die Gebäude haben insgesamt eine Brutto-Grundfläche von ca. 27.660 m² (BGF R).
Die Bauteile 1 und 2 liegen im Norden und sind im EG und UG verbunden. Im 1. OG sind diese über die Dachterrasse verbunden.
Die Bauteile 3 und 4 liegen im Süden und bilden dazwischenliegend den Hauptzugang von der Knappenstraße aus.
Aula und Mensa sind als Versammlungsstätte mit insg. 600 möglichen Sitzplätzen vorgesehen. Die Aula kann durch eine mobile Faltwand von der Mensa getrennt werden und mit max.400 Sitzplätzen separat genutzt werden.
Die untere Sporthalle ist mit einer Tribüne für insg. 400 Personen auch als Versammlungsstätte vorgesehen. Alle Sporthallen sollen auch außerschulisch von Vereinen genutzt werden. Das Bistro wurde aufgrund der gewünschten Anzahl von max. 280 Personen auch als Versamm-ungsstätte nach SBauVO geplant.
Die Schule wird barrierefrei geplant. Alle Ebenen mit schulischen Nutzungen sind mit einem Aufzug barrierefrei und schwellenlos erreichbar.
Die Baugruben werden alle vorab mit einem wasserdichten Verbau ausgeführt und sind nicht Bestandteil dieser Ausschreibung.
Die Bauteile 1 und 2 sind komplett unterbaut. Die Bauteile 3 und 4 sind nur teilweise unterbaut. Die Baugrubensohlen sind unterschiedlich tief.
Die Untergeschosse sind komplett in WU-Bauweise geplant. Die Gebäude sind gegen Aufschwimmen (auch während der Bauphase) zu sichern.
Das Gebäude ist in Holz-Beton Hybridbauweise geplant. Die Untergeschosse sowie das EG der Bauteile 1 bis einschließlich Decke über EG sowie das gesamte Bauteil 2 (bis auf das Dach-tragwerk) sind in Stahlbeton geplant, ebenso die Treppenhäuser und weitere aussteifende Wände auch in den übrigen Bauteilen. Für das Tragwerk der übrigen Bauteile und Geschosse erfolgt über tragende Außenwände in Holztafelbauweise (gekapselt) sowie innenliegenden Holzstützen. Die Decken sind als Holzverbunddecken vorgesehen, die auf deckengleichen Stahlverbundträgern aufliegen.
Die Fassaden sind als vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade vorgesehen. Die Verkleidung erfolgt mittels 3D Vollholzprofilen als geschlossene Holzfassade (Nut- und Federprofilen).
In BT2 (Nord- und Ostfassade) und BT 4 (Ostfassade) muss in Abstimmung mit der Feuerwehr eine nichtbrennbare Fassade ausgeführt werden. Hier werden statt der vorgehängten 3D Holz-fassade vorgehängte gekantete pulverbeschichtete Aluminumprofile mit unterschiedlich breiter und tiefer Profilierung vorgesehen.
Im Bereich der Treppenhäuser ist eine Pfosten-Riegelfassade vorgesehen. Vor dieser ist eine Lamellenkonstruktion geplant (Holzlamellen auf UK befestigt).
Alle Dächer sind als Retentionsdach mit einer extensiven Dachbegrünung vorgesehen, Das Dach über dem 1. OG im Bauteil 3 erhält eine einfach intensive Dachbegrünung. Auf den Dächern ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Ebenso sind hier weitere technische Aufbauten wie die Lüftungsanlagen und die NEA vorgesehen.
Alle Vordächer sind als Retentionsdächer mit einer extensiven Dachbegrünung vorgesehen.
Die Dachfläche über dem EG des Bauteils 1 wird als Schulhoffläche mitgenutzt. Hier ist eine begehbare Terrassenfläche geplant sowie Pflanzbereiche mit teilweise intensiver Dachbegrünung.
Die Außenanlagen werden mit Spielplatz-Bereichen, einem Mehrzweckspielfeld, sowie einem "grünen Klassenzimmer" ausgestattet.
Das Verfahren wird als Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb nach der EU VOB/A geführt und soll im Sommer 2026 abgeschlossen werden. Die Inbetriebnahme des Gebäudes muss zum 30. Juni 2029 abgeschlossen sein.